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Dove-Gose-Elbe-Runde im Herbst

Hurra! Nach Monaten der Bauarbeit war der Neuengammer Durchstich wieder auf. Endlich war es wieder möglich, die große Runde über Dove- und Gose-Elbe zu fahren. Und wie schön, dass dies auch angeregt wurde. So machten sich sechs KSH-Paddler und ein Gast für einen herbstlichen Rundkurs auf den Weg. Eine Tour mit kleinen Hindernissen, wie sich bald zeigte.

Die machten sich zunächst noch gar nicht bemerkbar. Schnell war für den Gastpaddler der frisch getaufte „Rolf“ ausgewählt. Und wie gut, dass einige größere Herren dabei waren – so wurden die  Kajaks ebenso fix auf die diversen Autos gehievt und vertäut. Komplett staufrei, aber mit dem ersten Regen war die Reitdeicher Schleuse bald erreicht. Also gut eingemummelt und schon ging es aufs Wasser. Zumindest für die sechs KSH-Paddler... Denn wie sich herausstellte, passte das Boot für den Gast trotz des Tests beim Bootshaus nicht. Er blieb freiwillig und um die Gruppe nicht aufzuhalten am Ufer zurück. Sehr schade!

Schon nach ein paar Metern, beim Einbiegen in die Dove-Elbe zogen die nächsten dunklen Wolken auf. Allerdings kein Regen, sondern Hunderte von Gänsen. Während ein Teil des Trupps sich auf der Allermöher Regattastrecke noch im Slalom-Fahren ohne Ruderblatt übte, zogen Heerscharen von Vögeln laut schnatternd über die Kajaks hinweg. Einige landeten auf dem Wasser und sorgten dort für mächtig Furore. Alfred Hitchcock ließ grüßen.

Die weitere Strecke entlang der Dove-Elbe war ruhig. Sehr ruhig, denn es ließen sich noch nicht mal die sonst so häufig dort am Wochenende pendelnden Yachten oder Motorboote blicken. Ein paar andere Kanuten fegten mit flinkem Paddel und schnellem Gruß vorbei, ein Zweier-Kanadier begleitet einen Teil der sich hübsch windenden Wegstrecke bis zur Krapphofschleuse. Ein kleiner Rechtsschwenk, vorbei am Ruderverein und dem Stag des Drachenbootclubs „Schwarz-Weiß“ und schon ging es nach rechts in den Neuengammer Durchstich. Sofort war ein Dschungelgefühl da! Überall ragten Äste ins und aus dem Wasser, das üppige Grün links und rechts ließ nur das Fahren im Gänsemarsch zu. Wo den Sommer über die Baustelle jegliche Aktivität geblockt hatte, ragten noch unverankerte Pfeiler aus der Luft, aber das flache Gewässer war dort ohne Probleme passierbar. Also freie Fahrt! Oder?

Kurz vor der geplanten Pause wurde es dann doch nochmal herausfordernd. Ein Biber hatte einen Baumstamm so schön bearbeitet, dass der Holzriese quer über dem schmalen Wasserweg lag. Nun war Gelenkigkeit gefragt, denn umtragen wollte so recht keiner. Einige erfahrene Paddler schafften es, sich alleine mit limboartigem Zurücklehnen unter dem Geäst durch zu manövrieren. Und halfen dann den anderen, indem sie die Boote parallel liegend sicherten und sie einfach mit Schwung unter dem Baum durchzogen. Zwar ächzte da so manche Bandscheibe, aber am Ende waren alle auf der anderen Seite und hechteten gen Pausenplatz. Bei den kleinen Grasinseln auf halber Wegstrecke, dort, wo im Frühjahr Gänse, Enten und Blesshühner ihre Jungen aufziehen, wurde im Kajak sitzend herzhaft in Tupperdosen und Brötchentüten gelangt.

Frisch gestärkt ging es weiter gen und auf die Gose-Elbe. Zwischendurch fielen ein paar Regentropfen, das aber tat der wunderbaren Natur an dem sich idyllisch schlängelnden Elb-Arm keinen Abbruch. Ein Nutria, der den Weg kreuzte, fand das alles auch sehr spannend und warf, sicher in Ufernähe treibend, neugierige Blick auf die bunte Schar Bootsfahrer. Ab und zu schwang sich ein Reiher in die Lüfte, um eine Weile vor den Kajaks herzufliegen und auch die grasenden Kühe links wie rechts waren deutlich interessiert.

Und dann war sie auch schon da: Die letzte Etappe des rund 19 Kilometer langen Rundkurses. Kurz vor dem Abbieger zum Sperrwerk fegte nochmal mächtig Wind über die sich verbreiternde Gose-Elbe. Dann war bereits der Steg in Sicht, wo der KSH-Gast geduldig ausharrte und mithalf, die Boote wieder zu verladen. Mit müden Armen und glücklichen Gesichtern ging das plötzlich ganz schnell. Dem bis zum Horizont reichenden Stau in beide Autobahnrichtungen fix über Rothenburgsort und die erstaunlich freien Elbbrücken ausgewichen, abgeladen, die Entengrütze von den Booten gewischt und dann nichts wie heim. Um bei Tee und kuscheliger Badewanne einen schönen Tag nachklingen zu lassen.

Text: Britta / Fotos: Karsten & Britta

 

 

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