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Drei böige Damen setzten dem KSH mächtig zu

 

„Nadia“, „Zeynep“, „Antonia“ – ab Ende Januar kam es richtig dick für den KSH. Dauerregen gepaart mit Windböen von bis zu 130 km/h: alle Nase lang waren Gelände und Zuwege überflutet. 

Orkan „Nadia“ Ende Januar war da noch vergleichsweise gnädig – auch wenn sie Spritzdecken und Schwimmwesten tränkte, die Keller und Schuppen mit dem Gartengerät durcheinander wirbelte, Bootshalle wie Spinden eine ordentliche Dosis Schlamm mitbrachte und den Kompost um ein paar Meter versetzte. Als die Zufahrt wieder wasserfrei war, halfen mehrere kleine Einsätzen, alles wieder gut in den Griff zu bekommen. 

Doch keine drei Wochen später kam dann „Zeynep“ – und lieferte ein Bild es Grauens ab. Die gut 3,5 Meter über dem durchschnittlichen Hochwasser hatten in den frühen Morgenstunden des 19. Februar die Halle komplett geflutet. Die bewusst schon höher gelagerten Kajaks wurden von der Kraft desWassers herausgerissen, lagen zusammen mit Holzstützen und -bohlen kreuz und quer in den Gängen. Die Spinde waren geflutet, Werkzeug wie Privatbesitz ebenso herausgespült worden wie Kanadier- und Kajakpaddel. Kajaks, die noch in den Halterungen steckten, waren randvoll mit Wasser und damit so schwer, dass sie zu zerbrechen drohten...

Als große Zugabe hatten Wind und Wasser den Gastank auf dem Außengelände abgerissen, einen Teil des Dachs zerstört, in andere Bereichen Löcher hinterlassen. So stand selbst in der oberen Etage des Vereinshauses in Aufenthaltsraum und Umkleidekabinen das Wasser knapp zehn Zentimeter hoch. Kleines Glück im großen Unglück: Der Pegelstand in der Bootshalle, gut erkennbar an der scharf gezogenen Kante aus Ästen und Blattwerk und deutlich höher als bei der legendären Sturmflut 1962, lag knapp drei Zentimeter unter dem Sicherungskasten für den Strom. 

Dennoch: Von den eilends noch vor dem Frühstück angereisten Vereinsmitgliedern, die auf dem Zuweg noch den weit gewanderten Kompost umfahren mussten, kam ein dringender Hilferuf. Dem zum Glück viele folgen. Und so stand die ersten schon um 10 Uhr da und pumpten Boote ab, sichteten Schäden, fingen an, weit verstreutes Hab und Gut zusammenklauben und sauber zu machen. Im Laufe des Tages kamen immer mehr Freiwillige dazu, und auch wenn es sicher noch lange dauern wird, bis alle Schäden behoben sind, war doch am Nachmittag halbwegs Grund in der Sache. Das Dach und der Gastank werden allerdings noch lange Thema bleiben, ebenso wie Dellen und Kratzer an diversen Booten. 

Und bis dahin gilt es immer wieder mal, kurzfristig die Hinterlassenschaften der hoffentlich bald  endenden Orkansaison aufzuräumen. Denn mit „Antonia“ schwappten bereits zwei Tage später die nächsten Sturmflutwellen gen Bootshaus, wenn auch nicht in Ansatz so verheerend wie „Zeynep“. (Text: Britta / Fotos: Vibeke, Esther, Gesa, Floppe, Britta)

 

Winterliches Sicherheitstraining in der Halle

Was war da denn los? Wo sonst Brustschwimmen und Kraulen angesagt ist, bot sich an einem Sonntag im Februar ein ganz anderes Bild im Hallenbad Over: Der KSH hatte zum Sicherheitstraining geladen und gemeinsam mit den Paddel-Kollegen vom Wassersport-Verein Süderelbe das Schwimmbecken per Kajak geentert. 

Die durchgefrorenen Kanuten stürzten sich auch gleich in warme Wasser - hatten sie doch vorher in mühevoller Kleinarbeit bei Regen und Wind jedes noch so kleine Blättchen von den Booten gespritzt und geputzt, um das Becken nicht zu verschmutzen. 

Aber man war ja nicht zum Spaß hier! Lag beim Sicherheitstraining in der Bucht im Sommer der Schwerpunkt auf dem Wiedereinstieg, hieß jetzt das Motto: Nach dem Umkippen die Beine gut festklemmen und im Boot bleiben. Fernziel - und für die meisten noch ein entfernter Traum: Die Eskimorolle. Dass es bis dahin ein weiter Weg ist, merkten gerade die noch nicht so erfahrenen Paddler schnell. Doch jeder Zwischenschritt zählt und bringt weiter! Beim Kippeln also zunächst mal schauen, wie weit man sich überhaupt aus dem Kajak legen kann. Da ließ das kuschelige, türkise Wasser die Hemmschwelle doch deutlich fallen. Dann dabei mit beide Händen am Beckenrand festhalten und mit einem knackigen Hüftschwung das Boot wieder aufrichten. Das natürlich zu beiden Seiten, denn was rechts super funktionierte, was links plötzlch so gar nicht mehr machbar- oder auch umgekehrt. Wer schon mal Salsa getanzt hatte, hatte zumindest einen kleinen Vorteil. 

Im zweiten Schritt dann ohne Beckenrand mit den rettenden Händen von Kollegen. Was die erfahrenen Paddler da vormachten, trieb so manchem das blanke Entsetzen ins Gesicht. Wie? Kopfüber unter Wasser im Kajak hängen und dann noch mit den Händen Hilfe herbei wedeln? Das kann doch nicht...!?!? Doch das kann! Denn mit Unterstützung von Vereinskollegen ist so manches machbar, was man sich vorher nicht hätte träumen lassen. 

Gewiefte Paddler übten derweil das Abfangen der Stürze mit dem Paddel, andere den klassischen Wiedereinstieg mit Partner, die nächsten nutzten den ersten Bootskontakt nach der Winterpause, um einfach nochmal das Ein- und Aussteigen zu verinnerlichen. Und da war doch noch dieses Video mit dem Cowboy-Einstieg, der ja soooo leicht aussah...

Viel zu schnell waren die zwei Stunden rum, die Boote wurden flux wieder durchs Fenster nach draußen gereicht, verladen, schon ging es zurück zum Verein. Von der Rückbank kam ein müdes Murmeln. Irgendwas mit Couch...
(Text: Birtta / Fotos: Britta/Roman)

 

 

Winterblues und dumpfen Kopf? Wenn die Berge fern sind und die Elbe vor der Tür liegt lautet das Motto: Trockenanzug an und nichts wie ab zum Winterpaddeln beim KSH! Regelmäßig unregelmäßig finden sich meist an den Wochenenden einige Kajakbegeisterte zusammen, um größere oder kleinere Runden gemeinsam zu drehen. Ob die Süderelbe hoch-runter oder runter-hoch, bei Reiherstiegrunde oder auf der Dove-Gose-Elbe: Auch wenn es manchmal grau und ungemütlich aussieht ist es einfach nur schön, wenn man erst auf dem Wasser ist!

Text und Fotos: Karsten

 

 

 

Einmal Rosenweide und zurück, das immer schön mit der Strömung. Diese Tour gehört nach jeder Saison dazu. Doch in diesem Jahr war die Gruppe mit nur sechs Paddlern, die sich am ersten Oktober-Samstag auf den Weg machten, recht klein. Lag es immer noch an Corona-Unsicherheiten? Denn besseres Wetter hätte man sich für die elf Kilometer gen Süden, an Bunthäuser Spitze und Seeveniederung vorbei, nicht aussuchen können. Die Temperaturen waren noch mild, ein leichter Wind ging und hin und wieder spiegelte sich die Sonne glitzernd in den Elbwellen. In Rosenweide angekommen war eine kurze aber köstliche Pause mit Kuchen und anderen Leckereien angesagt. Pünktlich zum Tidekipp ging es dann wieder aufs Wasser und mit der Strömung sowie unterstützt von leichtem Rückenwind gen KSH-Bootshaus zurück.

Text: Christa / Foto: Birgit

Sonniges Saisonende 2021

Schleppen, schippern, schnippeln, schrubben: Wie auf einem Wimmelbild sah es pünktlich am letzten Oktober-Wochenende auf dem KSH-Gelände aus. Da wurden bei schönstem Herbstsonnenschein Kajaks und Kanadier umgetragen, Leitern bestiegen und Fensterscheiben gewischt... Schließlich sollte alles für den kommenden Winter und die bereits begonnene Sturmflutsaison wetterfest fertig werden.

 

Außer den schweren Steg einzuholen und die dazugehörigen Paletten zu verstauen, galt es auch, den Wildwuchs in der Böschung, am Steg, rund um den Schuppen und am Bootshaus zu zähmen, die Regenrinnen vom sommerlichen Grün zu befreien sowie einmal den gesamten Bestand an Schwimmwesten und Spritzdecken auf Tauglichkeit zu prüfen.

 

Als kleine Spezialaufgabe wurden dieses Mal alle Vereinsboote auf dem Rasen ausgebreitet und jedes einzelne fotografiert: Eine Kartei, die jedes von ihnen mit seinen Besonderheiten beschreibt, ist in Arbeit! Vor dem körperlich herausfordernden Hochlagern der Boote stand dann zum Glück noch eine kleine Stärkung mit selbstgemachtem Nudelsalat, Kaffee und Kuchen parat. Teamarbeit ist eben alles! (Text: Britta / Bilder: Birgit & Britta)

 

Dove-Gose-Elbe-Runde im Herbst

Hurra! Nach Monaten der Bauarbeit war der Neuengammer Durchstich wieder auf. Endlich war es wieder möglich, die große Runde über Dove- und Gose-Elbe zu fahren. Und wie schön, dass dies auch angeregt wurde. So machten sich sechs KSH-Paddler und ein Gast für einen herbstlichen Rundkurs auf den Weg. Eine Tour mit kleinen Hindernissen, wie sich bald zeigte.

Die machten sich zunächst noch gar nicht bemerkbar. Schnell war für den Gastpaddler der frisch getaufte „Rolf“ ausgewählt. Und wie gut, dass einige größere Herren dabei waren – so wurden die  Kajaks ebenso fix auf die diversen Autos gehievt und vertäut. Komplett staufrei, aber mit dem ersten Regen war die Reitdeicher Schleuse bald erreicht. Also gut eingemummelt und schon ging es aufs Wasser. Zumindest für die sechs KSH-Paddler... Denn wie sich herausstellte, passte das Boot für den Gast trotz des Tests beim Bootshaus nicht. Er blieb freiwillig und um die Gruppe nicht aufzuhalten am Ufer zurück. Sehr schade!

Schon nach ein paar Metern, beim Einbiegen in die Dove-Elbe zogen die nächsten dunklen Wolken auf. Allerdings kein Regen, sondern Hunderte von Gänsen. Während ein Teil des Trupps sich auf der Allermöher Regattastrecke noch im Slalom-Fahren ohne Ruderblatt übte, zogen Heerscharen von Vögeln laut schnatternd über die Kajaks hinweg. Einige landeten auf dem Wasser und sorgten dort für mächtig Furore. Alfred Hitchcock ließ grüßen.

Die weitere Strecke entlang der Dove-Elbe war ruhig. Sehr ruhig, denn es ließen sich noch nicht mal die sonst so häufig dort am Wochenende pendelnden Yachten oder Motorboote blicken. Ein paar andere Kanuten fegten mit flinkem Paddel und schnellem Gruß vorbei, ein Zweier-Kanadier begleitet einen Teil der sich hübsch windenden Wegstrecke bis zur Krapphofschleuse. Ein kleiner Rechtsschwenk, vorbei am Ruderverein und dem Stag des Drachenbootclubs „Schwarz-Weiß“ und schon ging es nach rechts in den Neuengammer Durchstich. Sofort war ein Dschungelgefühl da! Überall ragten Äste ins und aus dem Wasser, das üppige Grün links und rechts ließ nur das Fahren im Gänsemarsch zu. Wo den Sommer über die Baustelle jegliche Aktivität geblockt hatte, ragten noch unverankerte Pfeiler aus der Luft, aber das flache Gewässer war dort ohne Probleme passierbar. Also freie Fahrt! Oder?

Kurz vor der geplanten Pause wurde es dann doch nochmal herausfordernd. Ein Biber hatte einen Baumstamm so schön bearbeitet, dass der Holzriese quer über dem schmalen Wasserweg lag. Nun war Gelenkigkeit gefragt, denn umtragen wollte so recht keiner. Einige erfahrene Paddler schafften es, sich alleine mit limboartigem Zurücklehnen unter dem Geäst durch zu manövrieren. Und halfen dann den anderen, indem sie die Boote parallel liegend sicherten und sie einfach mit Schwung unter dem Baum durchzogen. Zwar ächzte da so manche Bandscheibe, aber am Ende waren alle auf der anderen Seite und hechteten gen Pausenplatz. Bei den kleinen Grasinseln auf halber Wegstrecke, dort, wo im Frühjahr Gänse, Enten und Blesshühner ihre Jungen aufziehen, wurde im Kajak sitzend herzhaft in Tupperdosen und Brötchentüten gelangt.

Frisch gestärkt ging es weiter gen und auf die Gose-Elbe. Zwischendurch fielen ein paar Regentropfen, das aber tat der wunderbaren Natur an dem sich idyllisch schlängelnden Elb-Arm keinen Abbruch. Ein Nutria, der den Weg kreuzte, fand das alles auch sehr spannend und warf, sicher in Ufernähe treibend, neugierige Blick auf die bunte Schar Bootsfahrer. Ab und zu schwang sich ein Reiher in die Lüfte, um eine Weile vor den Kajaks herzufliegen und auch die grasenden Kühe links wie rechts waren deutlich interessiert.

Und dann war sie auch schon da: Die letzte Etappe des rund 19 Kilometer langen Rundkurses. Kurz vor dem Abbieger zum Sperrwerk fegte nochmal mächtig Wind über die sich verbreiternde Gose-Elbe. Dann war bereits der Steg in Sicht, wo der KSH-Gast geduldig ausharrte und mithalf, die Boote wieder zu verladen. Mit müden Armen und glücklichen Gesichtern ging das plötzlich ganz schnell. Dem bis zum Horizont reichenden Stau in beide Autobahnrichtungen fix über Rothenburgsort und die erstaunlich freien Elbbrücken ausgewichen, abgeladen, die Entengrütze von den Booten gewischt und dann nichts wie heim. Um bei Tee und kuscheliger Badewanne einen schönen Tag nachklingen zu lassen.

Text: Britta / Fotos: Karsten & Britta

 

 

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